Es kann gut sein, dass sie mit ihrer Einschätzung recht behalten wird. Yang Ze, stellvertretender Direktor des Instituts für Gerontologie am Beijing Hospital, erforscht das Phänomen Bama seit zehn Jahren. Zusammen mit seinen Mitarbeitern ist er immer wieder hierhergereist. Sie führten tief gehende Interviews mit 212 über 90-Jährigen, befragten sie zu ihrem Lebensstil, ihrer Ernährung und ihrer Familiengeschichte. Das überraschende Ergebnis: Der Hauptgrund für das lange Leben liegt hier in der natürlichen Selektion. Die Gegend ist abgelegen und reich an Bergen. Früher brauchte man drei Tage, um dorthin zu kommen. „Unter harten Bedingungen und ohne medizinische Versorgung starben die Schwachen aus, während diejenigen mit guten Genen überlebten“, sagt der Wissenschaftler. Er bestreitet nicht den Einfluss einer günstigen natürlichen Umgebung, der Wälder, der Ionen in der Luft, der Mineralien im Wasser und des Sonnenscheins mit weniger Ultraviolettstrahlung als anderswo. „Aber ich glaube, dass die Rolle dieser Faktoren überschätzt wird.“ Und kommt zum gleichen Schluss wie die Gurkenhändlerin: „Wenn Touristen in Scharen hierherströmen, wird das Phänomen bald verschwinden.“