„Jahrzehntelang haben wir alles dafür getan, das Wasser fernzuhalten, wir müssen nun lernen, es mehr für uns zu nutzen“, sagt Koen Olthuis vom Waterstudio im nahe gelegenen Rijswijk. Er ist Architekt, aber wie viele seiner Kollegen arbeitet auch er interdisziplinär, und sieht sich als Visionär„ schwimmender Städte“. Was er damit meint, kann man im neu entstandenen Stadtteil IJburg, öst- lich von Amsterdam, besichtigen. Dort, im Ijsselmeer, realisierte das Team von Olthuis das Waterwoningen-Projekt, eine Siedlung aus rund 60 Objekten, vom Bungalow bis zum dreigeschossigen Mietshaus. Selbst die 18 Meter hohen Gebäude schwimmen stabil im Wasser und trotzen Stürmen von Windstärke zwölf. Vergleichbar mit einer mächtigen Bohrinsel, zeigt das Konstrukt, dass die Besiedlung des Wassers im größeren Stil möglich ist. „Holland verbindet man gern mit pittoresken Hausbooten“, sagt Olthuis, „aber wir wollen weiterdenken und neue urbane Lebensformen realisieren.“