Drewes: Das ist ein spannendes Thema: Wer ist für die Regulierung der Nutzung von Wasser verantwortlich? Wer gestaltet den Rahmen? Welche Anforderungen ergeben sich daraus? Sie müssen, wenn Sie mit Wasser Geld verdienen wollen, und das möchte Nestlé weiterhin, bestimmte Anforderungen erfüllen, um auch die soziale Lizenz zum Arbeiten zu haben. Das heißt, wir müssen neben ökologischen Fragen auch immer prüfen, ob um einen Standort das Menschenrecht auf Wasser gewährleistet ist. Und wenn dies nicht der Fall ist, sollten Unternehmen dazu beitragen, diesen Gap kleiner zu machen, also zum Beispiel Wasser- und Sanitärprogramme aufsetzen. Das tun wir auch, aber natürlich müssen wir uns immer fragen, ob wir genug getan haben. Es braucht vor allem eine klare und saubere Regulierung seitens der Regierungen, gerade in sich entwickelnden Regionen, wo eine Wasseraufbereitung fehlt, wo die Landwirtschaft und die Industrie zur Verunreinigung des Wassers beitragen. Es muss Kontrollen geben, Nutzungsrechte müssen klar organisiert werden, alle, die eine Wasserressource gemeinsam nutzen, müssen ihren Teil dazu beizutragen, dass gemeinsame Lösungen gefunden werden. Das schließt die Landwirtschaft als Hauptwassernutzer mit ein. Wir betreiben in vielen Ländern Capacity Building und helfen Landwirten, mit der knappen Ressource Wasser besser und verantwortungsbewusster umzugehen.